Gedenken an das große Grubenunglück 1917 auf Grube Anna

Von Franz-Josef Müller

Gemeinsame Veranstaltung am 03.12.2017 von Energeticon, Verein Bergbaumuseum Grube Anna und Alsdorfer Geschichtsverein

Gedenken an das Grubenunglück 1917

Zahlreiche Mitglieder des Vereins Bergbaumuseum Grube Anna und des Alsdorfer Geschichtsvereins gedachten anlässlich des einhundertsten Jahrestages des ersten großen Grubenunglücks seiner Opfer. Karl-Peter Schröder trug die von ihm recherchierten Quellen aus der damaligen Tagespresse, den Aachener Zeitungen „Echo des Tages“ und dem „Politisches Tagesblatt“ vor, und gab damit einen unmittelbaren Eindruck über das Unglück und seinen Verlauf, ausgehend von der durch die schadhafte Benzollok verursachten Explosion bis zur ergreifenden Berichterstattung über die Beerdigung, am 4. Dezember 1917, dem Tag der heiligen Barbara sowie den wenigen, sich in den Folgejahren bis heute hin findenden Stellen in der Bergbauliteratur. 58 Bergleute, darunter 17 kriegsgefangene russische Soldaten, waren als Opfer der Katstrophe vom 29.11.1917 zu beklagen, die alle einzeln namentlich aufgeführt wurden. Bis zu 60 weitere Personen sollen in der Folge an den Verletzungen verstorben sein. Der Vortrag schloss mit einer Einordnung des Grubenunglücks von 1917 in die lange Reihe der Unglücke des Aachener Reviers und einer Aufzählung der Bergbauunglücke weltweit seit der Jahrtausendwende.

Die Atmosphäre der Katastrophe und der Trauer wurden – mangels Bildmaterial aus dem Jahr 1917 – an entsprechenden Wochenschaubildern des Grubenunglücks von 1930 verdeutlicht und von Professor Hans-Christian Schweikert eindrucksvoll und virtuos auf dem Violoncello musikalisch zum Ausdruck gebracht. Unter den Gästen konnten die Vorsitzenden der Vereine,  Georg Kehren und Franz-Josef Müller, sowie Hausherr Harald Richter den stellvertretenen Bürgermeister Heinrich Plum und Ministerialrat a.D. Hans-Dieter Collinet im Fördermaschinenhaus des  Energeticons begrüßen und ihren Wunsch zum Ausdruck bringen, die Erinnerung an den Bergbau, seiner Opfer und seiner Tradition im Rahmen der Alsdorfer Geschichte durch weitere gemeinsame Veranstaltungen zu pflegen, zu erforschen und im Bewußtsein der Öffentlichkeit wach zu halten. Als Echo auf die umfängliche Presseberichterstattung zu dem Grubenunglück von 1917 und die Einladung zur Gedenkfeier konnten Bilder eines Erinnerungsstückes an das Grubenunglück gezeigt werden:  Eine goldene Taschenuhr der Firma W. Lennartz-Michels aus Aachen mit der Widmung: „In dankbarer Anerkennung der am 29.11.1917 geleisteten Hilfe von Kameraden. Eschweiler Bergwerksverein.“ Um Erinnerungsstücke aller Art – z. B. Bilder, Totenzettel – bitten die Veranstalter.

Gedenken an das Grubenunglück 1917

Zum Abschluss wurde das Steigerlied gesungen, und der Bergmannsschnaps durfte auch nicht fehlen.