Buchempfehlung: Alsdorf. Von den alten Römern bis zur internationalen Raumstation.

Dieses Buch füllt eine Lücke.

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Es verbindet die Herkunft mit der Gegenwart und Zukunft Alsdorfs!

Der Journalist Hans-Peter Thelen und unser Ehrenvorsitzender Rudolf Bast schrieben
„Alsdorf. Von den alten Römern bis zur internationalen Raumstation“

Von Joachim Peters

Rudolf Bast, Mitbegründer, langjähriger Vorsitzender und nunmehr Ehrenvorsitzender des Alsdorfer Geschichtsvereins, ist das personelle Bindeglied zwischen dem letzten und dem neuen Alsdorf-Buch. 1972, zeitgleich mit der Kommunalen Neugliederung, erschien im Alsdorfer Werbedruck (AWD) in rotem Leinen-Deckel eine chronologisch umfassende Darstellung der Geschichte des Gebietes, das bis dahin „Alsdorf“ ausmachte. Friedrich Schmitz und Rudolf Bast teilten sich die Autorenschaft des Werkes, welches die Fortsetzung eines Buches in grünem Leinen-Deckel war, welches Albert Krämer in den 50-er Jahren redigiert hatte.

Fortsetzung des Buches von 1972, und doch etwas Neues und Anderes

Diese beiden Bücher lieferten wertvolle Vorarbeit für die neue Alsdorf-Publikation, die dennoch in vielem anders ist – inhaltlich, vom Aufbau her und auch teilweise im Sprachstil. Dass ein neues Alsdorf-Buch fällig war, darüber konferierten die Verleger des Buches, Anne und Manfred Kappes, mit Rudolf Bast schon vor mehreren Jahren. Denn eines war klar: Die 1972 erschienene Chronik lieferte vor allem den Neu-Alsdorfern in der Altgemeinde Hoengen, Duffesheide und Broicher Siedlung einen umfassenden Blick auf Alt-Alsdorf, nicht aber den Alt-Alsdorfern auf die neuen Stadtteile der Fusions-Kommune.

Auch wenn das „rote Buch“ auf der privaten Internetseite „Alsdorf meine Heimatstadt“ unseres 2016 verstorbenen Mitglieds Peter Dzinga aktualisiert wurde, war also eine Lücke zu füllen. Und seit 1972 hatte sich auch wieder viel getan im „neuen Alsdorf“, welches der Erwähnung, Aufarbeitung und Einordnung in die über 800-Jährige Geschichte Alsdorf harrte. Als 1991 Alsdorf in einem großen Fest auf seine erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahre 1191 zurückblickte, entstand eine Publikation des Alsdorfer Geschichtsvereins über alle Stadtteile Alsdorfs. Sie brachte Daten und Fakten auch jener Alt-Hoengener Stadtteile ans Tageslicht, welche im Gegensatz zum limburgisch-brabantischen Alt-Alsdorf territorial der Grafschaft bzw. dem späteren Herzogtum Jülich anhingen.

Das Autoren-Duo erwies sich als eine glückliche Konstellation

Die Zusammenarbeit des Alsdorfer Journalisten Hans-Peter Thelen, früher für die SPD kommunalpolitisch sowie als Pressesprecher der Düsseldorfer SPD-Landtagsfraktion aktiv und dabei auch dem verstorbenen Alsdorfer Ehrenbürger Hans Vorpeil verbunden, und dem Historiker Rudolf Bast erwies sich als Glücksfall für das Alsdorf-Buch. Das immense Fachwissen und die Anregungen von Rudolf Bast und das journalistische Formulierungsgeschick von Hans-Peter Thelen, der auch Mitglied des Geschichtsvereins ist, gingen eine sich befruchtende Kooperation ein. Manche knackige und verschiedene Sacherhalte bündig benennende Kapitel-Überschrift „verrät“ den einst beim Aachener Zeitungsverlag ausgebildeten Redakteur, während die Detailfülle mehrheitlich auf den Erfahrungsschatz von Rudolf Bast verweist – die „historischen Abchnitte“ zeigen eindeutig seine Handschrift. Beeindruckend ist die ständige Rückkoppelung lokaler Alsdorfer Geschichte an überregionale und weltgeschichtliche Vorgänge und Entwicklungen. Wer sich mit Alsdorfs Geschichte in diesem Buch beschäftigt, bekommt ohne erhobenen Zeigefinger und chronologische Bildungshuberei auch Einblicke etwa in die Römer-, Karolinger- und Franzosenzeit. Große Geschichte wird an lokalen Begebenheiten sichtbar, auch und besonders je mehr man an die Zeitgeschichte heranrückt. Menschlich berührend ist auch die Beschäftigung mit und Auflistung berühmter Alsdorfer – von Radio-Legende Herbert Zimmermann („Das Wunder von Bern“) bis „The Guru of Glass“ Professor Ludwig Schaffrath. Hinzu kommen unverwechselbare, lokal prägende Persönlichkeiten wie Ehrenbürgermeister Josef Thelen.

Buchtitel spannt den Bogen von der Antike zur Moderne

Die Überschrift „Von den Alten Römern bis zur internationalen Raumstation“ spannt den weiten Bogen einer Stadtgeschichte, deren Ursprünge 2.000 Jahre zurückgeht und deren Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen und damit in einem spannenden Sinne offen ist – mit Potenzial und Chancen wie auch Risiken und Gefahren.
Diesen weiten Bogen kann man an einer Stelle in Alsdorf-Hoengen festmachen, wo 1990 eine römische „Villa Rustica“ ausgehoben wurde und in deren Nähe – im Industrie- und Gewerbepark – Forschungen betrieben werden, welche selbst der Raumfahrt zugute kommen. Herkunft und Zukunft liegen hier faszinierend dicht beieinander.

Wie früher das rote Alsdorf-Buch gehört auch das neue in das Bücherregal jeder Alsdorfer Familie.
Es bietet sich als Geschenk für Geburtstage und andere Ehrentage ebenso an wie als Lektüre für alle Neu-Alsdorfer, die auf Schritt und Tritt in ihrer neuen Heimat deren bewegte Geschichte verfolgen können.

Hans-Peter Thelen/Rudolf Bast: Von den alten Römern bis zur Internationalen Raumstation.
Alsdorfer Werbe-Druck und Verlag Alsdorf 2020, 207 Seiten mit Bildern und Karten.
Erhältlich für 24 Euro bei der Buchhandlung Thater in Alsdorf.

Weitere Besprechungen:
https://www.lebendiges-aachen.de/modules.php?name=News&file=article&sid=19887
Anmerkung: Ausdrücklich danken die Autoren dem Archiv des Alsdorfer Geschichtsvereins, das wichtige, in dem Buch dargestellte Quellen Alsdorfer Geschichte hütet.